AMO feiert 20 Jahre AMICA – Eine Erfolgsgeschichte in der Nanotechnologie
Am 7. Juli jährt sich das Bestehen von AMICA, dem Technologielabor der gemeinnützigen AMO GmbH aus Aachen, zum 20-igsten Mal. Ein guter Anlass auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückzublicken und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Im Jahr 1993 wurde die AMO GmbH gegründet mit dem Auftrag das Technologielabor AMICA aufzubauen. Durch die Nähe zur RWTH und seine Unabhängigkeit konnte das Forschungsunternehmen in seiner Rolle als Pfadfinder den Brückenschlag zwischen universitärer Forschung und industrieller Anwendung leisten. Mit der Einweihung von AMICA am 7.Juli 1997 wurde für das Land NRW ein neues Kapitel in der Nanotechnologie aufgeschlagen.
Unter der Leitung des Gründers und langjährigen Geschäftsführers, Professor Heinrich Kurz, wurde AMO schnell zu einem innovativen Forschungs- und Entwicklungspartner für viele Unternehmen und Universitäten. Frühzeitig wurde dabei die Nanostrukturtechnik zu einer Basis für den Erfolg. Noch heute stützt sich AMO in angewandten Forschungs- und Entwicklungsprojekten in den Bereichen Elektronik, Photonik und Sensorik auf die herausragende Technologiebasis in diesem Bereich.
Eine wachsende Bedeutung kommt der Erforschung und Integration neuer Materialien zu. Sie sind der Schlüssel für viele Innovationen in den Forschungs- und Anwendungsfeldern der AMO. So sind heute in jedem Computer Bauelemente mit so genannten „high-k“ Isolatoren verbaut, die auch in der AMO Anfang der 2000er Jahre in Kooperation mit Industriepartnern erforscht wurden. Später kam das Material „Graphen“ hinzu, welches aus nur einer einzigen Atomlage Kohlenstoff besteht. Hier war AMO einer der Pioniere in der angewandten Forschung und es gelang den Forschern, dieses bis dahin fast unbekannte Material in die CMOS-Technologie zu integrieren und 2007 den weltweit ersten Graphen Transistor herzustellen. AMO ist nun prominenter Teil des Europäischen Projektes „Graphene Flagship“, welches mit seiner Laufzeit von 10 Jahren das weltweit größte Projekt in diesem Bereich ist und zum Ziel hat, das Material Graphen vom Labor in die industrielle Anwendung zu bringen.
Neben der Elektronik beschäftigte sich AMO schon sehr früh mit dem Bereich der Silizium-Nanophotonik, immer mit dem Ziel, eines Tages die Siliziumelektronik und die –photonik miteinander zu kombinieren. Heute ist AMO mit seiner etablierten Silizium- und Siliziumnitrid Photonik-Technologie zuverlässiger Partner für Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Aus den Synergien der Bereiche Nanoelektronik und Nanophotonik erschlossen sich neue Technologiepotentiale im Bereich der Sensorik, die heute zu einem weiteren Schwerpunkt der AMO zählen. Insbesondere im Hinblick auf zukünftige Anwendungsfelder wie das „Internet der Dinge“, Industrie 4.0/„Smart factories“, „Machine Learning“ oder autonomes Fahren ist das Feld der Sensorik für AMO zukunftweisend.
Nach dem plötzlichen Tod des Gründers und langjährigen Geschäftsführers Professor Heinrich Kurz übernahm im Februar 2017 Professor Dr. Max Christian Lemme die Leitung der AMO GmbH. Professor Lemme ist AMO nicht ganz unbekannt. Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der RWTH Aachen leitete er von 1998-2008 erfolgreich die Nanotechnologie bei AMO und trug in dieser Position wesentlich zum Aufbau der Reinrauminfrastruktur von AMICA und zur thematischen Ausrichtung der AMO im Bereich der Mikro- und Nanoelektronik bei.
Nach nun 20 Jahren Forschung in dem weiten Feld der Nanotechnologie lässt sich resümieren, dass AMO mit seinem Technologielabor AMICA die Rolle des Pfadfinders und Brückenschließers bis heute sehr erfolgreich erfüllt hat. „Wir können heute – nach 20-jähriger Forschungsarbeit – auf eine lange Tradition mit internationaler Ausstrahlung blicken“ so der Geschäftsführer Professor Max Lemme. „Wir haben heute über 200 lokale, nationale und internationale Partner aus Industrie und Wissenschaft.“
Professor Lemme wird die Tradition des Gründers Heinrich Kurz fortsetzen und betont AMO’s Rolle als Pfadfinder für neue Technologien. Dabei setzt er auf lokale Kooperationen im Umfeld der RWTH Aachen, mit dem Forschungszentrum Jülich und dem Landes Nordrhein Westfalen, aber auch auf nationale und internationale Vernetzung. Insbesondere im Bereich der Quantentechnologien sieht er dabei mittel- bis langfristigen Forschungsbedarf und damit die Chance, mit dem wissenschaftlichen Team der AMO wichtige Beiträge zu liefern. Die wichtigste Mission dabei: Das Nanotechnologielabor der AMO soll ein verlässlicher Partner für erfolgreiche Innovationen bleiben.